Carbon2Chem: Schlüsselprojekt für klimafreundliche Industrie
Das Projekt Carbon2Chem® erlaubt eine neue Perspektive auf Kohlenstoff als wertvollen Rohstoff. In dem interdisziplinären Vorhaben arbeiten Industrie, Wissenschaft und Politik zusammen daran, industrielle Prozessgase als Kohlenstoffquelle für die chemische Industrie zu nutzen. Wir betreuen das cross-industrielle Forschungsprojekt wissenschaftlich und administrativ bereits seit seinem Beginn im Jahr 2016. Jetzt geht das Projekt in die dritte Phase.
Jahr für Jahr entstehen als „Nebenprodukt“ der Stahlproduktion weltweit Millionen Tonnen CO₂. Auch mit innovativen Produktionswegen lassen sich solche Emissionen nicht vollständig vermeiden. Das vom Bundesforschungsministerium (BMBF) geförderte Verbundprojekt Carbon2Chem® verfolgt einen anderen Ansatz: es sieht Kohlenstoff als wertvollen Rohstoff. Im Fokus des Vorhabens steht die Frage, wie aus Hüttengasen der Stahlproduktion wertvolle chemische Vorprodukte – unter anderem für Kraftstoffe, Kunststoffe oder Düngemittel – entstehen können. Mit mehr als 16 beteiligten Partnern und umfassender Förderung zählt es zu den Schlüsselprojekten der grünen Transformation der Industrie in Deutschland.
Bisherige Ergebnisse von Carbon2Chem
Das von thyssenkrupp in enger Zusammenarbeit mit dem Max-Planck-Institut für Chemische Energiekonversion (MPI-CEC) und dem Fraunhofer-Institut für Umwelt-, Sicherheits- und Energietechnik UMSICHT koordinierte Projekt hat wertvolle Erkenntnisse gewonnen, die in Zukunft einen wichtigen Beitrag zum klimafreundlichen Umbau der Industrie leisten werden.
Erstmals erfolgte hier beispielsweise die Produktion von Methanol aus Hüttengasen. In diesem Zuge gelang auch der Aufbau und Betrieb einer Anlage zur Aufbereitung realer Hüttengase und eines alkalischen Elektrolyseurs. In Duisburg entstand ein Technikum, in dem Realversuche mit Stahl-werksgasen durchgeführt werden. Flankiert wird der Betrieb des Technikums mit Modellversuchen in Laboren vor Ort und im Carbon2Chem-Labor in Oberhausen.
Dritte Projektphase: Praxisnahe Weiterentwicklung
Nun steht in der dritten Phase von Carbon2Chem® unter anderem die Anpassung an neue Rahmenbedingungen und die praxisnahe Weiterentwicklung der Technologien im Fokus – etwa durch die Verifizierung bestehender Lösungen, die Weiterentwicklung von Elektrolyseuren und die Untersuchung der Methanol- und Wasserstoffqualität. Zudem wird die Wertschöpfungskette um nachhaltige Flugkraftstoffe erweitert. Damit startet das Projekt in eine vielversprechende Phase und setzt wichtige Impulse für die klimafreundlichen Transformation der Industrie.
Weiterführende Links
Weitere Informationen zum ProjektPtJ ist zertifiziert nach DIN EN ISO 9001:2015 und ISO 27001 auf Basis IT-Grundschutz und ist validiert nach EMAS (EG-Verordnung Nr. 1221/2009) und EN ISO 14001:2015