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Offizieller Startschuss für die Umsetzung von 23 IPCEI Wasserstoff-Projekten

15.07.2024

Bild: Beate Wörz | Projektträger Jülich

Bild: Beate Wörz | Projektträger Jülich

Dr. Robert Habeck, Bundesminister für Wirtschaft und Klimaschutz, hat heute gemeinsam mit mehreren Landeschefinnen und -chefs feierlich die Förderbescheide für 22 herausragende und zukunftsweisende IPCEI-Wasserstoff-Projekte der Hy2Infra-Welle übergeben. Ein weiteres Vorhaben hat einen vorzeitigen Maßnahmenbeginn gewährt bekommen. Der Projektträger Jülich (PtJ) begleitet die Notifizierung und Förderung von Wasserstoff-Projekten gemäß IPCIE-Richtlinie sowie weitere Beihilfeinstrumente.

Die 23 Projekte gehören zur dritten sogenannten Hy2Infra-Welle des IPCEI Wasserstoff (engl. Important Projects of Common European Interest, IPCEI), die am 15. Februar 2024 durch die EU-Kommission beihilferechtlich genehmigt wurde. Technologie- und Endnutzerprojekte werden jetzt entscheidend durch die Erzeugung von erneuerbarem Wasserstoff und den Aufbau von Transport- und Speicherinfrastruktur ergänzt.

Mit einer Kofinanzierung von 30 Prozent durch die beteiligten Bundesländer sehen Bund und Länder dafür gemeinsam eine Förderung von 4,6 Milliarden Euro vor. Ein Teil der Fördermittel wird aus dem Deutschen Aufbau- und Resilienzplan (DARP) unterstützt, der aus Mitteln der Aufbau und Resilienzfazilität (ARF) der Europäischen Union, NextGenerationEU, finanziert wird. Die Unternehmen selbst investieren 3,3 Milliarden Euro. Inklusive der Förderung durch Bund und Länder beträgt das Gesamtinvestitionsvolumen bis 2030 somit etwa 7,9 Milliarden Euro.

„Die Energiewende bleibt auch angesichts weiterer Krisen- und Konfliktherde eine der größten Herausforderungen unseres Landes. Mit der Förderung von Wasserstoff-Projekten setzen wir einen wichtigen Schritt hin zu einer klimaneutralen und nachhaltigen Wirtschaftsweise in Europa und darüber hinaus.“ so Habeck heute.

Die geförderten Projekte umfassen die gesamte Wertschöpfungskette des Wasserstoffs:

  • die Produktion von grünem Wasserstoff durch Elektrolyseure mit bis zu 1,4 GW Wasserstofferzeugungskapazität, die mit erneuerbaren Energien betrieben werden
  • innovative Speicherlösungen für Wasserstoff, für eine effiziente und sichere Lagerung von bis zu 370 GWh
  • leitungsgebundene Infrastruktur von bis zu 2.000 km Länge, um den Transport und die Verfügbarkeit von Wasserstoff zu gewährleisten
  • die Nutzung von flüssigen organischen Wasserstoffträgern („LOHC“: liquid organic hydrogen carriers) für den Transport von etwa 1.800 Tonnen Wasserstoff pro Jahr

Ein besonderer Fokus liegt dabei auf dem integrativen Zusammenwirken einzelner Projekte. So bilden gleich mehrere Vorhaben bundesländerübergreifende Cluster aus Leitungs-, Speicher- und Erzeugungsinfrastruktur mit Anbindung an industrielle Abnehmer in energieintensiven Bereichen, wie der Stahl- und Chemieindustrie. Weitere Projekte sollen durch die Leitungsanbindung von Nachbarländern (wie z. B. den Niederlanden) künftig Pipeline-basierte Wasserstoffimporte nach Deutschland ermöglichen. Die IPCEI Leitungsprojekte sind zudem ein wichtiger Baustein für das Wasserstoff-Kernnetz, mit dem ein zügiger und kosteneffizienter Aufbau des Wasserstoff-Transportnetzes in Deutschland bis 2032 erfolgt.

Die Förderung der Projekte der IPCEI Hy2Infra-Welle ist Teil der Nationalen Wasserstoffstrategie, deren Fortschreibung im Jahr 2023 durch die Bundesregierung beschlossen wurde.

Weitere Informationen

BMWK-Pressemitteilung der Veranstaltung

BMWK-Pressemitteilung zur beihilferechtlichen Notifizierung der Hy2Infra-Welle

BMWK-Pressemitteilung zu IPCEI Hydrogen und zur beihilfrechtlichen Genehmigung Hy2Tech-Welle

Der Projektträger Jülich in Zahlen im Jahr 2023
1.629
Mitarbeiter/innen
30.770
Laufende Vorhaben
3392,05
Fördervolumen in Mio. Euro
4
Geschäftsstellen

PtJ ist zertifiziert nach DIN EN ISO 9001 : 2015 und ISO 27001 auf Basis IT-Grundschutz