Rohstoffwissenschaftler stellen auf BMBF-Statuskonferenz ihre r⁴-Forschungsarbeiten vor
Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) fördert mit der Maßnahme „r⁴– Wirtschaftsstrategische Rohstoffe“ 40 Forschungsverbünde, deren Arbeiten das Potenzial an wertvollen Rohstoffen erhöhen werden. Wissenschaftler und Unternehmen entwickeln gemeinsam Technologien, wie sich Indium, Gallium und weitere für die deutsche Wirtschaft wichtigen Metalle umweltgerecht gewinnen oder recyceln lassen. Ihre Vorhaben und ersten Forschungsergebnisse stellten sie auf einer Statuskonferenz am 20. und 21. Oktober 2016 in Hannover vor.
Heimische Erzvorkommen mit Anteilen seltener Metalle sind ein Forschungsschwerpunkt der BMBF-Fördermaßnahme „r⁴ – Innovative Technologien für Ressourceneffizienz – Forschung zur Bereitstellung wirtschaftsstrategischer Rohstoffe“. Dafür entwickeln Forscher moderne Technologien, mit denen sich auch geringe Vorkommen erkunden und abbauen lassen. Den zweiten Forschungsschwerpunkt bilden das Recycling und die Kreislaufführung von wirtschaftsstrategischen Rohstoffen. Dazu untersuchen Rohstoffforscher den Abraum ehemaliger Bergwerke oder erforschen neue Methoden, wie sich Elektronikabfall recyceln lässt.
26 Forschungsprojekte haben im ersten Halbjahr 2015 ihre Arbeit aufgenommen. Dazu zählt etwa das Team von „DESMEX“, das per Hubschrauber und Magnetsensorik unterirdische deutsche Lagerstätten von Mineralien erkundet. Oder das Forschungsteam von „REWITA“, das die Abraum-Teiche eines ehemaligen Harzer Bergwerks nach Ressourcen wie Indium, Kobalt und Gold untersucht. Im Juni 2016 gingen weitere 14 geförderte Forschungsverbünde an den Start. Ihre Themen sind u.a. die Erforschung von neuen Rohstoffquellen, etwa im Ostsee-Sand (Projekt „SEEsand“) oder im Erdöl- und Erdgas-Erkundungsgebiet Norddeutsches Becken (Projekt „MinNoBeck“). Neue Technologien entwickelt u.a. das Forschungsteam von „Dibras“. Damit sollen wertvolle Rohstoffe wie Chrom, Molybdän, Vanadium, Niob und Zinn aus industriellen Schlacken und Filterstäuben gewonnen werden.
Die Fördermaßnahme, für die das BMBF 60 Millionen Euro bereitstellt, ist eine Konkretisierung der neuen Hightech-Strategie der Bundesregierung und Teil des Rahmenprogramms „Forschung für nachhaltige Entwicklung (FONA3)“. Der Projektträger Jülich setzt die Fördermaßnahme inhaltlich und administrativ für das BMBF um und koordiniert die Öffentlichkeitsarbeit.
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