Technologietransfer-Programm Leichtbau (TTP LB)
Das Technologietransfer-Programm Leichtbau soll den branchen- und materialübergreifenden Technologie- und Wissenstransfer in konkrete Produkte und Dienstleistungen verbessern und den Leichtbau in die breite industrielle Anwendung tragen. Das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz möchte Leichtbau damit als Innovationstreiber für nachhaltiges und ressourcenschonendes Wirtschaften etablieren und einen wichtigen Beitrag zum Erreichen der Klimaschutzziele leisten.
Leichtbau beruht auf einem einfachen Prinzip: Produkte werden mit weniger oder leichterem Material hergestellt – bei verbesserter oder gleichbleibender Funktionalität. Auch wird die Kreislaufführung von Produkten oder einzelnen Werkstoffen im Sinne einer zirkulären Wirtschaft angestrebt. Vom Design, über die Produktion bis hin zum Einsatz und Recycling von Produkten können so Materialien und Energie eingespart und damit branchenübergreifend Treibhausgasemissionen und Kosten gesenkt werden.
Aufgrund der vielseitigen Ausprägungen und Anwendungsbereiche von Leichtbau ist ein ganzheitlicher und interdisziplinärer Ansatz erforderlich, um die unterschiedlichen Perspektiven und Anwendungen zusammenzubringen. Hier setzt das TTP LB an, indem es viele verschiedene Anwenderbranchen und Leichtbau-Werkstoffe adressiert.
Von Mai 2020 bis Oktober 2023 konnten Projektvorschläge für marktnahe Forschungs- und Entwicklungsprojekte eingereicht werden. Mit Inkrafttreten des Bundeshaushalts 2024 ist das Technologietransfer-Programm Leichtbau ausge-laufen. Es können keine neuen Anträge gestellt werden. Auch bereits gestellte Anträge können nicht mehr bewilligt werden. Bereits eingegangene Verpflichtungen – d.h. bewilligte Anträge – werden ausfinanziert.
Gefördert werden im Technologietransfer-Programm Leichtbau 222 Einzel- und Verbundprojekte mit einem Fördervolumen von 351 Millionen Euro. Zwei Drittel der geförderten Projektpartner sind Industrieunternehmen, wobei kleine und mittlere Unternehmen (KMU) knapp 50 Prozent und Großunternehmen etwa 20 Prozent aller Projektpartner ausmachen. Weitere Projektpartner sind Einrichtungen aus dem Bereich der Wissenschaft sowie sonstige Institutionen. Die Projekte sind meist über drei Jahre angelegt und haben Laufzeiten bis 2027.
Die Förderung im TTP LB erfolgt in fünf Programmlinien:
1. Technologieentwicklung zur Stärkung der deutschen Wirtschaft im Leichtbau
Einen Förderschwerpunkt bilden neue Technologieentwicklungen als Treiber für nachhaltige Leichtbau-Lösungen. Dabei stehen konkrete Entwicklungsfragen zur Integration und Umsetzung in industrielle Produktionsprozesse im Vordergrund.
2. CO2-Einsparung und CO2-Bindung durch den Einsatz neuer Konstruktionstechniken und Materialien
Neue Konstruktionstechniken und der Einsatz neuer Werkstoffe in Verbindung mit innovativem, nachhaltigem Leichtbau eröffnen nicht nur enorme Einspar- und Produktverbesserungspotenziale, sondern können auch die Klima- und Umweltbelastungen deutlich verringern.
3. CO2-Einsparung durch Ressourceneffizienz und –substitution
Der effiziente Umgang mit Ressourcen verspricht ein erhebliches Potenzial zur Verringerung der Klima- und Umweltbelastungen. Im Leichtbau ist die Einsparung von Ressourcen schon beim Design ein wesentliches Kriterium.
4. Demonstrationsvorhaben
Um neuen Technologien den Markteintritt zu erleichtern und Risiken bei der Skalierung und ersten industriellen Umsetzung abzufedern, wird die Realisierung von Demonstrationsvorhaben gefördert.
5. Standardisierung
Bei der Entwicklung neuer Leichtbau-Materialien und -Technologien ist begleitend die Entwicklung von Normen und Standards sowie technischen Regelwerten notwendig. Gefördert werden Projekte, die den Transfer zwischen unterschiedlichen Branchen und Disziplinen vorantreiben.
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