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Küsteningenieurwesen

eine Initiative des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF)

Der Klimawandel und seine Folgen stellen große Anforderungen an die Sicherung der küstennahen Lebens- und Wirtschaftsräume. Dem verbesserten Umgang mit diesen Naturrisiken und dem nachhaltigen und naturverträglichen Küstenschutz kommt daher eine immense Bedeutung zu.

Das Kuratorium für Forschung im Küsteningenieurwesen (KFKI)

Die auf dem Gebiet des Küsteningenieurwesens tätigen Ministerien des Bundes und der Länder sind seit dem Jahr 1973 im Kuratorium für Forschung im Küsteningenieurwesen (KFKI) zusammengeschlossen. Ziel des KFKI ist es, die Forschung im Küsteningenieurwesen gemeinsam zu koordinieren, die zur Erfüllung der Aufgaben von Bund und Ländern im Bereich des Küsten- und Hochwasserschutzes sowie des Ausbaus und der Unterhaltung von Wasserstraßen und Häfen erforderlich ist.

Forschung im Küsteningenieurwesen

Die Küstengebiete an der Nord- und Ostsee mit insgesamt etwa 4.000 km Küste werden seit langer Zeit und mit zunehmender Intensität als Siedlungs- und Wirtschaftsraum genutzt. Heute leben rund 15 Millionen Menschen in den fünf deutschen Küstenländern, davon etwa 2,4 Millionen in von Sturmfluten bedroh­ten Küstenniederungen.

In Anbetracht der vielfältigen, steigenden An­sprüche und der komplexen Wechselwirkun­gen zwischen dem Lebens-, Wirtschafts- und Naturraum an den deutschen Küsten wachsen auch die gesellschaftlichen Herausforderun­gen: Während seit Jahrhunderten eine der we­sentlichen Aufgaben darin besteht, die Küsten­bevölkerung vor Überflutung und Verlust ihrer Lebensgrundlage zu schützen, rücken verstärkt auch wirtschaftliche Aspekte sowie die Bedeu­tung der Küstenökosysteme mit in den Fokus. Darüber wirkt sich der anthropogen bedingte Klimawandel durch einen steigenden Meeresspiegel und dessen Folgen zunehmend auf die Umsetzung des Küsten- und Hochwasserschutzes sowie den Ausbau der Wasserstraßen und Häfen aus.

Bei der Umsetzung ihrer Aufgaben sehen sich die zuständigen Bundes- und Landes­behörden daher vor immer neue Herausforderungen gestellt. Um die starke Kompetenz im Küsteninge­nieurwesen zu sichern, Wissen und Erfahrung bestmöglich verfügbar zu machen und das Wissen für eine praxisrelevante Anwendung stetig weiterzuentwickeln stellt die Forschung im Küsteningenieurwesen einen unverzichtbaren Baustein für eine nachhaltige Entwicklung des Küstenraumes dar.

Die Forschungsförderung im Küsteningenieurwesen basiert auf dem Forschungsrahmen des KFKI, der Forschungsbedarfe der im KFKI zusammengeschlossenen Fachverwaltungen sowie der im Bereich des Küsteningenieurwesens und der Küstenforschung aktiven Forschungseinrichtungen in folgenden 4 Themenfeldern aufzeigt:

  • Infrastrukturen an den Küsten sicher und nachhaltig gestalten
  • Natur- und Bauwerksdaten gezielt erfassen und behandeln
  • dynamische Küsten als System verstehen
  • Auswirkungen des Klimawandels erkennen und Anpassungen entwickeln

Die anwendungsorientierte KFKI-Forschung ist interdisziplinär ausgerichtet und in das Forschungsprogramm der Bundesregierung „MARE:N - Küsten-, Meeres- und Polarforschung für Nachhaltigkeit“ eingebettet.

Förderung im Küsteningenieurwesen

Erste Förderbekanntmachung zum Forschungsrahmen des KFKI: „Entwicklung von nachhaltigen Lösungen im Küsten- und Hochwasserschutz sowie der Unterhaltung von Wasserstraßen und Häfen“, Bundesanzeiger vom 07.06.2021.

Informationen zu den aktuell laufenden Projekten finden sich auf der Webseite des KFKI.

Zweite Förderbekanntmachung zum Forschungsrahmen des KFKI: „Morphologische Entwicklungen im Kontext des Klimawandels an Nord- und Ostsee“, Bundesanzeiger vom 07.08.2024.

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Wer wird gefördert?

Gefördert werden verschiedene mit Küstenschutzmaßnahmen betraute Fachverwaltungen des Bundes und der Länder, aber auch Hochschulen, Großforschungseinrichtungen und Unternehmen der Privatwirtschaft.

 

Was wird gefördert?

Es werden interdisziplinäre Projekte gefördert, die zu einem verbesserten Verständnis der hydro- und morphodynamischen Vorgänge an Flach- und Steilküsten der Ostsee, in sandigen Küstenbereichen und Watten der Nordsee und in den Ästuaren von Nord- und Ostsee beitragen.

Um den Anwendungsbezug der Forschung sicherzustellen, müssen die verantwortlichen und umsetzenden Anwenderinnen und Anwender von Beginn an in die Projektentwicklung einbezogen werden.

Durch die Förderrichtlinie soll das Verständnis der komplex interagierenden hydromorphologischen, meteorologischen und biologischen Vorgänge verbessert werden. Unter Berücksichtigung der Auswirkungen des Klimawandels sollen Projektionen von künftigen Systemzuständen und -entwicklungen entwickelt werden, welche Küstenformen, Bathymetrien und Sedimentbilanzen berücksichtigen.

Damit zielt die Förderung auf die Verbesserung des Risikomanagements an den Küsten mit Blick auf Gefahren, die aus Überflutungen oder Erosion entstehen, aber auch auf verbesserte Ansätze zum Sedimentmanagement, um die Funktionsfähigkeit von Wasserstraßen und Häfen nachhaltig zu gewährleisten.

Die Förderrichtlinie setzt Themen des KFKI-Forschungsrahmens  in den Themenfeldern „Dynamische Küsten als System verstehen“ und „Klimawandel – Aus­wirkungen erkennen und Anpassungen entwickeln“ um und ist in das Forschungsprogramm der Bundesregierung „MARE:N – Küsten-, Meeres- und Polarforschung für Nachhaltigkeit“ eingebettet.

Wie wird gefördert?

Die Projekte sind auf eine Laufzeit von maximal drei Jahren zu konzipieren. In Abhängigkeit von den Ergebnissen und dem zu erwartenden Nutzen im Rahmen des oben genannten Zuwendungszwecks kann sich nach einer erfolgreichen Evaluierung eine weitere maximal dreijährige Förderphase anschließen.

PtJ ist zertifiziert nach DIN EN ISO 9001 : 2015 und ISO 27001 auf Basis IT-Grundschutz