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Ohne Akzeptanz in der Gesellschaft, ohne Unterstützung der Bürgerinnen und Bürger ist das Projekt Energiewende nicht zu schaffen. Deren Bedürfnisse und Erwartungen, ihr Wunsch nach Beteiligung und Gerechtigkeit müssen bei der Transformation des Energiesektors angemessen reflektiert und berücksichtigt werden: „Neue Technologien verändern nicht nur das Landschaftsbild, sie kosten auch Geld“, sagt Claudia Hein vom Geschäftsbereich Energie Grundlagenforschung des Projektträgers Jülich (PtJ): „Wenn die Wende gelingen soll, müssen wir rechtzeitig überlegen, wie man für die nötigen Veränderungen die Akzeptanz in der Bevölkerung stärken kann.“ Denn obwohl die Mehrheit der Bevölkerung eine grundsätzlich positive Einstellung zur Energiewende hat, treten bei konkreten Projekten immer wieder Konflikte auf, etwa wenn es um den Verlauf neuer Stromtrassen oder den Bau von neuen Anlagen geht. Die zentralen Fragen sind also: Wie können Bürgerinnen und Bürger sowie zivilgesellschaftliche Akteure aktiv in den Transformationsprozess
eingebunden werden? Und wie lässt sich dieser Prozess demokratieverträglich steuern?
Um die sozial-ökologischen Perspektiven und Folgen der Energiewende genauer zu beleuchten, hat das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) die Förderbekanntmachung Umwelt- und gesellschaftsverträgliche Transformation des Energiesystems initiiert. Sie ist Teil des 6. Energieforschungsprogramms der Bundesregierung und des Rahmenprogramms Forschung für Nachhaltige Entwicklung (FONA). 2012 startete dafür das Auswahlverfahren – von Anfang an mit Beteiligung von PtJ. Der Projektträger unterstützte das BMBF bei der Auswahl der eingegangenen Projektskizzen und beriet die Antragsteller anschließend bei der inhaltlich-konzeptionellen Ausarbeitung der Projektanträge.
Ein Kriterium für eine positive Begutachtung der Anträge war die Absicht der Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, im Rahmen ihres Forschungsvorhabens Strategien zu erarbeiten und zu erproben, mit denen sich die Partizipation von Bürgerinnen und Bürgern und anderer relevanter Akteure am Transformationsprozess stärken lässt. Vor allem regionale Akteure sollten in den Diskurs zum Umbau des Energiesektors einbezogen werden. „Über exemplarische Ansätze sollen am Ende allgemeine und übertragbare Erkenntnisse zur Durchführung von Partizipationsprozessen gewonnen werden“, erläutert Hein.
Antworten auf praxisrelevante Fragen sollen helfen, die Gestaltung von Bürgerbeteiligungsprozessen in Zukunft zu professionalisieren: Welche Instrumente zur Qualitätskontrolle von Beteiligungsprozessen sind neu entstanden – oder müssen weiterentwickelt werden? Wie könnten Beteiligungsverfahren stärker institutionalisiert werden und damit einen insgesamt verbindlicheren Charakter erlangen? „Mit diesem breiten Spektrum an Forschungsfragen kann Partizipation im Umfeld Wissenschaft, Technologie und Innovation erheblich vorangebracht werden“, ist sich Hein sicher.
Bis zum Abschluss der Förderphase 2016 koordiniert PtJ die Projekte sowohl inhaltlich als auch administrativ und ist in die Organisation der jährlichen Statuskonferenzen involviert. Dort werden mit allen Projektpartnern zentrale Ergebnisse identifiziert und gezielte Transferstrategien entwickelt. Neben dem Projektmanagement nimmt die kontinuierliche Aufbereitung von aktuellen Projektergebnissen zur Information des BMBF einen hohen Stellenwert ein.
PtJ betritt mit der Begleitung der Förderbekanntmachung Neuland. „Bisher lagen unsere Schwerpunkte eher im Bereich naturwissenschaftlicher und technologischer Fragestellungen“, sagt Hein. „Mit der sozial-ökologischen Forschung und dem Bereich‚ gesellschaftliche Innovationen erweitern wir unsere Kompetenzen um ein politisch sehr relevantes Forschungsfeld.“
PtJ ist zertifiziert nach DIN EN ISO 9001 : 2015 und ISO 27001 auf Basis IT-Grundschutz