Biotechnologie & Bioökonomie
Seit mehr als 40 Jahren betreut der Projektträger Jülich (PtJ) unterschiedliche Förderprogramme rund um Themen der Biotechnologie und Bioökonomie. Unser Portfolio und die Themenvielfalt haben sich dabei ständig weiterentwickelt. Heute beschäftigen wir fast 100 Mitarbeitende, die sich in unterschiedlichen Schwerpunkten mit der Projektförderung, der Strategieentwicklung und der Fachkommunikation zur Bioökonomie beschäftigen.
1978
Projektträgerschaft Biotechnologie
Die Ursprünge der Bioökonomie bei PtJ gehen auf das Jahr 1978 zurück. Förderschwerpunkte der damaligen Projektträgerschaft Biotechnologie lagen in der Bioverfahrenstechnik, der Enzymtechnologie, in Biokonversionsverfahren, in Leaching-Verfahren, in Polysacchariden als kalorienverminderte Nahrungsmittel, in tierischen Zellkulturen, Futter- und Nahrungsmittelzusätzen, biologischer Schädlingsbekämpfung, Gentechnik/ Sicherheitsforschung und Insektenviren (Sicherheitsforschung).
1982-1995
Förderung von Genzentren und Zentren für Bioverfahrenstechnik
Mit der Förderung von Genzentren in Köln, Heidelberg, Berlin und München sowie der Zentren für Bioverfahrentechnik in Hannover, Braunschweig und Göttingen wurde die biotechnologische Forschung in Deutschland gestärkt. Ein Schwerpunkt der Zentren lag auf der Interdisziplinarität und systematischen Ausbildung des wissenschaftlichen Nachwuchses. Das gesamte Fördervolumen über die Laufzeit lag bei 275 Millionen DM.
1985-1989
Förderprogramm Angewandte Biologie und Biotechnologie
Neben der Förderung der Gentechnologie bildeten unter anderem Maßnahmen zur Technikfolgenabschätzung einen Förderungsschwerpunkt. Neben den Chancen dieser und anderer neuer Technologien sollten vor allem die Sicherheitsaspekte und die sozialen und ökologischen Konsequenzen einer breiten Anwendung moderner biotechnischer Methoden untersucht werden.
1989-2000
Förderprogramm Biotechnologie 2000
Mit dem Programm Biotechnologie 2000 wurde der Ausbau Deutschlands zum führenden Biotechnologiestandort in Europa gefördert. Im Fokus standen die Kommerzialisierung der Biotechnologie und die Stärkung der Vorlaufforschung für öffentliche Aufgaben wie Gesundheits-, Ernährungs-, Umwelt- und Energievorsorge. Das Programm zielte insbesondere auf die Förderung von industriellen Forschungsvorhaben ab. Pro Jahr wurden 200 Millionen DM an Fördergeldern zur Verfügung gestellt.
2001-2010
Rahmenprogramm Biotechnologie - Chancen nutzen und gestalten
Mit dem Rahmenprogramm „Biotechnologie – Chancen nutzen und gestalten“ verfolgte das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) das Ziel, die internationale Leistungsfähigkeit der Biowissenschaften in Deutschland weiter zu stärken und auszubauen. Das Innovationspotential der Biotechnologie als Schlüsseltechnologie innerhalb der Bereiche Gesundheit, Klima- und Ressourcenschutz sowie ihr Beitrag zur Sicherung und Schaffung von Arbeitsplätzen sollten weiter erschlossen werden. Das Gesamtvolumen des Rahmenprogrammes betrug 2 Milliarden Euro.
2011-2019
Nationale Forschungsstrategie BioÖkonomie 2030
Mit der Nationalen Forschungsstrategie Bioökonomie legte das BMBF 2010 die Fördergrundlage zur Etablierung einer nachhaltigen biobasierten Wirtschaft. Die geförderten Projekte hatten zum Ziel, Lösungen zu finden, um die Welt gleichzeitig ausreichend und gesund zu ernähren und mit hochwertigen Produkten aus nachwachsenden Rohstoffen zu versorgen. Hierfür stellte das BMBF über die gesamte Laufzeit 2,4 Milliarden Euro bereit. Die Strategie teilte sich in fünf Handlungsfelder auf. Diese waren die weltweite Ernährungssicherheit, eine nachhaltige Agrarproduktion, gesunde und sichere Lebensmittel, die industrielle Nutzung nachwachsender Rohstoffe sowie die Schaffung von Energieträgern auf Basis von Biomasse.
seit 2020
Nationale Bioökonomiestrategie
Seit Januar 2020 betreut PtJ die Forschungsförderung des BMBF zur neuen Nationalen Bioökonomiestrategie. Mit der Strategie legt die Bundesregierung die Leitlinien und Ziele ihrer zukünftigen Bioökonomiepolitik fest. Sie soll eine nachhaltige Entwicklung maßgeblich unterstützen und orientiert sich an den Nachhaltigkeitszielen der Vereinten Nationen. Die neue Strategie wird durch zwei Leitlinien flankiert. Die erste Leitlinie verweist auf biologisches Wissen und fortschrittliche Technologien als Pfeiler eines nachhaltigen Wirtschaftssystems, die zweite Leitlinie bezieht sich auf die Rohstoffbasis der Wirtschaft, die durch biogene Ressourcen nachhaltig ausgerichtet werden soll.