Mikrobiom
Jeder einzelne Mensch besteht aus über 30 Billionen Zellen. Jüngsten Schätzungen zufolge beherbergt er 1,3-mal so viele Mikroorganismen, die im Darm, auf der Haut und weiteren Körperteilen angesiedelt sind. Heute ist bekannt, dass diese riesige mikrobielle Gemeinschaft – Mikrobiom genannt – den Menschen in vielfältiger Weise beeinflusst, beispielsweise in der Verdauung der Nahrung oder in der Aktivität des Immunsystems. Auch eine Reihe von Erkrankungen werden mit einem veränderten Mikrobiom in Verbindung gebracht. Mikroorganismen spielen aber nicht nur bei Menschen und Tieren eine wichtige Rolle. Auch auf der Wurzel- und Blattoberfläche von Pflanzen finden sich mikrobielle Gemeinschaften. Das Mikrobiom schützt beispielsweise im Wurzelraum vor Schädlingen und unterstützt das Pflanzenwachstum.
Auf Grund des bedeutsamen Einflusses auf die Gesundheit des Wirtes hat sich die Mikrobiomforschung besonders in der letzten Dekade zu einem zukunftsweisenden Forschungsfeld entwickelt, das ein vielfältiges Anwendungspotential in der Gesundheitsforschung, aber auch für die Tierhaltung, den Pflanzenbau und die Biotechnologie bietet.
Die Baden-Württemberg Stiftung möchte mit dem Forschungsprogramm Mikrobiom insbesondere exzellente Forschung an Wirt-Mikrobiom-Interaktionen im Land stärken und bestehende Kompetenzen im Bereich der Mikrobiomforschung weiter ausbauen. Über das Programm sollen gezielt Projekte mit anwendungsrelevanten Themenschwerpunkten finanziert werden.
Die Erforschung des Mikrobioms ist sehr komplex und erfordert die Einbindung verschiedener Fachdisziplinen. Hierzu soll das Programm ebenfalls beisteuern und eine stärkere, interdisziplinäre Vernetzung von Forschungsgruppen aus Baden-Württemberg ermöglichen.
Wer wird gefördert?
Zur Teilnahme berechtigt sind baden-württembergische Hochschulen und gemeinnützige außeruniversitäre Forschungseinrichtungen mit Sitz in Baden-Württemberg.
Was wird gefördert?
Ausgangspunkt jedes Forschungsprojekts soll eine konkrete Forschungsfragestellung mit klarem Bezug zur wissenschaftlichen Zielsetzung der Ausschreibung sein. Zudem sollen die Forschungsziele ein konkretes Verwertungspotenzial aufweisen, das auf mittelfristige Sicht in eine Anwendung münden kann. Bewertungskriterien sind vor allem wissenschaftliche Exzellenz und Innovationshöhe, die zu einem wirtschaftlichen Mehrwert für das Land Baden-Württemberg beitragen, sowie die Abhebung gegenüber dem Stand der Technik.
Wie wird gefördert?
Die Forschung erfolgt im Auftrag der Baden-Württemberg Stiftung gGmbH auf Basis eines Auftragsvertrags mit der Forschungseinrichtung (Auftragsforschung). Die Rechte an den Ergebnissen der Forschung stehen der Baden-Württemberg Stiftung gGmbH zu.
Ansprechpartner/-in
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